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Geschichte

1920 wurde das Fabrikgebäude der Hanf-Union erbaut. Für das Hauptgebäude konnte man die Eisenträger der Halle von der Weltausstellung in Berlin erwerben. Es entstand ein zweischiffiger Bau mit 200 m Länge und 32 m Breite. Dazu kamen Nebenbauten wie ein Kesselhaus, Werkstätten, ein Hochkamin sowie ein Badhaus. Auch ein eigener Gleisanschluss wurde erstellt.

1921 Gründung der Produktionsfirma unter dem Namen Hanf-Union AG.

 

Zur Herstellung der Hanf-Bindfäden, -schnüren, -kordeln usw. benötigte man eine Spinnerei, Zwirnerei, Färberei, Spulerei sowie einen Versand. Es war ein großes Hanf-Lager, eine mechanische Werkstatt, Schmiede, Nadelrichterei, Färberei und ein eigener Tiefbrunnen nötig.  Da mit Kohle geheizt wurde, benötigte man eine große Heizanlage mit Kamin und Kohlekeller.

 

Im oberen Stockwerk des Bürotraktes war die Seilerbahn installiert. Unten wurden die Litzen aus Hanf hergestellt und danach auf der 50 m langen Seilerbahn zu Seilen gedreht. Diese wurden als Schiffstaue nach Norddeutschland versandt.

Als kein Hanf in Deutschland mehr angepflanzt wurde, musste man diesen aus dem Ausland importieren.

Während des Krieges sah man sich deshalb gezwungen Papier zu Schnüren zu verarbeiten. Nach dem Krieg stellte man wieder auf Hanf- und Flachsgarne um.

 

Ende der 70er Jahre hatte die Kunststoffschnur die Hanfschnur preislich massiv unterboten, so dass die Hanfschnur nicht mehr gefragt war.

 

Im Wandel der Zeit wurden die billigen Importprodukte zur Konkurrenz der Hanfschnur. Nicht nur die Hanf-Union, auch andere Bindfadenhersteller hatten große Probleme. Einer nach dem anderen gab die Produktion auf.  

 

Anfang der 80er Jahre verkaufte man die Spinnerei und kaufte das Garn von anderen Herstellern ein.

Hauptartikel der Hanf-Union waren die Wurstgarne. Diese stellte man aus Leinen her. Würste wurden abgebunden und mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Die Garne wurden hier indantren gefärbt, d.h. farb- und lebensmittelecht. Später begann man die Würste mit einer Klammer zu „klipsen“ und so ersetzte man mehr und mehr das Wurstgarn.

 

Die Recycling-Schnur konnte einen Teil der Hanf-Schnur ersetzen. Die Getränke-Industrie und auch der Weinbau setzten diese zur Palettensicherung von Hand und auf Umreifungsmaschinen ein.

2013 wurde die Produktion sowie der Kundenstamm an die Firma Bächi-Cord AG  (einziger Schnurhersteller in der Schweiz) übergeben.

 

In den 90er Jahren hat man mit der Vermietung von Flächen und Nebengebäuden begonnen.

 

Nachdem 1999 das gesamte Untergeschoss durch ein Hochwasser des „Schlierbachs“ überschwemmt wurde, erstellte man entlang des Bachs einen Erdwall.

 

Durch sorgfältige Umbauten und Renovationen ist man bestrebt, den Charakter an diesem Industrie-Gebäude zu erhalten.

Inzwischen haben sich viele kleine und mittelständische Unternehmen auf dem Hanf-Union Areal niedergelassen. Ebenso Privatpersonen, welche Kleinlagerflächen oder auch Hobbyräume mieten fühlen sich wohl. Die Freiflächen werden als Lager oder Abstellplätze vermietet. 

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